Bewusstseins-Werkstatt: Familie

Bewusstseins-Werkstatt: Familie

„Auf Regen folgt Sonne“, so lautet ein Sprichwort. In dieser außerordentlichen Zeit, in der wir alle aufgerufen sind, unseren Beitrag zur Eindämmung des Coronavirus zu leisten, haben wir uns auch im Rahmen unserer Bewusstseins- und Kreativwerkstatt darauf eingestellt. Eine bereits seit längerem vorbereitete Workshopreihe im Herbst werden wir inhaltlich ausweiten, um auch auf Situationen und Folgen eingehen zu können, die in der gerade stattfindenden Zeit der Quarantäne ihren Ursprung haben oder an die Oberfläche dringen.

Entscheidungen

Jeden Tag erschaffen wir unser Leben, wir treffen tausende Entscheidungen, was zieh ich an, wie trage ich die Haare, was gibts zum Frühstück? Wenn wir dann eine Familie haben, müssen wir nicht mehr nur Entscheidungen für uns selbst, sondern auch für unsere Kinder treffen, und das in einer Zeit, in der ein absolutes Überangebot an wirklich allem herrscht, und wir so viele Möglichkeiten haben wie nie zuvor. In vielen Bereichen sind wir überhaupt die erste Generation, die sich entscheiden muss. Möchte ich heiraten oder in einer Partnerschaft leben, mit einem Mann oder einer Frau, möchte ich studieren, möchte ich stillen, möchte ich eigene Kinder, möchte ich ein Kind adoptieren, möchte ich mich künstlich befruchten lassen, möchte ich mein Kind bekommen obwohl es behindert ist, möchte ich zu Hause bleiben oder gleich wieder arbeiten gehen, möchte mein Mann sich Elternzeit nehmen, möchte ich danach Teilzeit arbeiten oder vielleicht er, möchte ich meine Kinder in eine Krabbelstube geben oder erst in den Kindergarten, möchte ich sie zu Hause betreuen, möchte ich Alternativen wählen, Waldorf, Montessori oder freie Schule, möchte ich mit meinem Kind zum Pekip, Babyschwimmen, Yoga oder Englischunterricht? Was möchte ich? Was möchten wir? Was ist uns wichtig? Was sind unsere Werte und inneren Überzeugungen?

Viele Menschen können diese Fragen nicht beantworten, weil sie erschlagen werden von der Flut an Möglichkeiten und gut gemeinten Ratschlägen. Denn wo man früher die beste Freundin, die Mutter oder Tante um Rat gefragt hat, bekommt man heute ohne zu fragen Ratschläge und Tipps über Social Media, und um die Unsicherheit noch zu perfektionieren gibt es auf Amazon aktuell über 50.000 Erziehungsratgeber im Angebot. Und jeder einzelne hat die Lösung für unser Problem, ohne uns jemals begegnet zu sein. Dabei ist der einzig verlässliche Erziehungsratgeber unser Herz. Unsere Intuition kann uns leiten, doch wir haben verlernt auf sie zu hören, denn um mit unserer Intuition in Kontakt zu kommen, müssen wir mit uns selbst in Kontakt kommen. Das haben wir nur leider nie gelernt. Wir haben nur gelernt, uns anzupassen, nicht negativ aufzufallen, jedem zu gefallen, denn wir wollen geliebt werden.

Nun stehen wir also mitten im Leben, mit unserer Familie, die wir so sehr lieben, dass wir bloß keine falschen Entscheidungen treffen wollen, also treffen wir lieber gar keine, denn die Entscheidung für etwas ist auch immer die Entscheidung gegen etwas anderes, und das macht uns Angst. Wir können nicht arbeiten gehen und gleichzeitig zu Hause bei unserem Kind sein, wir können nicht bedürfnisorientiert und nach strikten Regeln gleichzeitig erziehen. Wir wissen nur leider viel zu selten, wie wir erziehen wollen, und wenn wir glauben es zu wissen, kommt ein neuer Trend daher, den uns perfekte Social-Media-Mütter belehrend ans Herz legen.

So strudeln wir unwillentlich durch unser Familienleben und werden immer unglücklicher, weil keine Entscheidung immer die schlechteste ist. Und das alles, obwohl wir die Antworten auf alle Fragen in uns tragen. Wir müssen nur wieder in Kontakt mit uns treten, wir müssen die Stimmen im Außen ausschalten, damit wir unsere innere Stimme wieder hören können. Wir müssen wieder an uns glauben, an unsere Kraft als Mutter, daran, dass uns die Fähigkeit geschenkt wurde, Kinder zu gebären und sie somit auch großzuziehen. Wir müssen alte Glaubenssätze auflösen, nach denen eine erfolgreiche Frau keine gute Mutter oder eine fürsorgliche Mutter keine Geschäftsfrau sein kann, nach denen wir uns emanzipieren müssen, damit wir gleichberechtigt sind oder eine aufopferungsvolle Rolle einnehmen damit es der Familie gut geht. Wir müssen die besten Entscheidungen für unsere Familie treffen, und wir müssen hinnehmen, dass wir manche davon im Nachhinein anders entschieden hätten.

Wir werden wachsen, an jeder einzelnen Entscheidung, und wir werden die Kraft unserer Intuition trainieren, wie wir einen Muskel trainieren. Wir werden Vorbilder sein. Wir werden ein verlässlicher Kompass sein, an dem unsere Kinder sich orientieren können, und wir werden Lehrer sein, denn wenn wir wissen, wie wir aus dem Herzen heraus Entscheidungen treffen, können wir dieses Wissen an unsere Kinder weitergeben. Wir können unseren Kindern all die Struggles, die wir mit Entscheidungen haben ersparen, in dem wir jetzt unser Leben in die Hand nehmen und aus unserem Herzen heraus klare, kraftvolle Entscheidungen treffen.

Laura Hainzl

Am 20. August 2017 bekam ich meine erste Panikattacke, völlig aus dem Nichts. Zumindest in meiner damaligen Wahrnehmung, heute weiß ich, dass ich alle vorigen Warnzeichen einfach übersehen hatte. Absichtlich.

Von einer Sekunde auf die andere war nichts mehr wie vorher. Ich war Mutter dreier Kinder und gefangen in einem riesigen schwarzen Loch. Es folgte ein langer Weg der Heilung, doch als ich als geheilt galt, fühlte ich mich noch immer nicht so. Mein Leben war ok, es war auszuhalten, aber es war weit weg von wirklich lebenswert.

In dieser Phase kam ich das erste Mal mit Meditation, Spiritualität, Achtsamkeit und Persönlichkeitsentwicklung in Berührung. Ich spürte sofort, dass das meine Rettung sein kann, und stürzte mich mit dem unbändigen Willen ein neues Leben zu erschaffen in diese Themen. Und sie retteten mich.

Ich erschuf ein Leben, das weit toller, erfüllender und lebenswerter ist, als ich es mir jemals hätte erträumen lassen, und wir erschufen gemeinsam als Familie ein Familienleben, für welches das gleiche gilt.

Ich wünsche mir, dass Familien auch ohne derart schmerzvolle Erfahrungen in ihre Kraft kommen, dass Mütter für sich selbst sorgen, um der Anker für ihre Familie sein zu können, dass Erziehung aus dem Innen kommen darf und Familien keine Bestätigung im Außen suchen, dass Mütter sich ihrer Werte und Erziehung wieder bewusst werden und starke, klare, intuitive Herzensentscheidungen für sich und ihre Familien treffen können, und ich wünsche mir, dass Kindern Spiritualität und Meditation nahe gebracht wird, dass ganze Familien gemeinsam meditieren und achtsame Momente bewusst erleben.

Wenn wir alle Familien zu einem liebevollen Ort machen, machen wir die Welt zu einem liebevollen Ort.

Wir bieten innovative Seminare, Workshops, Moderationen und Trainings sowie Onlinetrainings.

Sie haben Interesse? Dann senden Sie uns bitte Ihre Anfrage bitte an nkoller@aon.at. Wir erstellen gerne ein individuelles Angebot.

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